NARREN, Kino-Dokumentarfilm, Deutschland 2019, 93 min, DCP ÜBER DEN FILM Warum nur wollen alle dabei sein beim Rottweiler Narrensprung, obwohl die Kostüme teuer, die Holzmasken unbequem und die Narren-Regeln überaus streng sind? Können Schwäbisch-Sprach-Tests und Video-überwachung die berühmte Rottweiler Fasnacht vor dem Ansturm auswärtiger Narren retten? Über drei Jahre haben die Filmemacherinnen Sigrun Köhler und Wiltrud Baier (Böller und Brot) in Rottweil gedreht.
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PRESSESTIMMEN Schwarzwälder Bote 09. Februar 2020 Neue Rottweiler Zeitung
Roland Zag von "The Human Factor" schreibt: "Mag die Fasnet von Rottweil als harmloses Brauchtum erscheinen – in „Narren“ von Wiltrud Baier und Sigrun Köhler entpuppt sie sich als hochbrisante Zerreißprobe einer süddeutschen Kleinstadt. (...)
ZU DEN DREHARBEITEN
Wie soll man den Unterschied zwischen einem »Gschell« und einem »Biss« erkennen? Aber dokumentarische Arbeit und der Dokumentarfilm war schon immer ein Glücksfall, um über die eigene enge »Blase« hinaus die Welt zu entdecken, die sie bevölkernden Menschen zu betrachten und vielleicht ein wenig besser zu verstehen. Dabei hätten wir die Rottweiler Fasnet kennen können, sie ist so berühmt wie der Kölner Karneval oder der Karneval in Rio. Die Dreharbeiten waren nicht ungefährlich, am »Narrentag« wurde Frau Baier, in Rottweil wegen des von ihr gehaltenen Mikrophons mit Windschutz nur »Puschel« genannt, von einem Schuttig (einer wild aussehenden Elzacher Teufelsfigur) kurzerhand wie ein Sack Mehl über die Schulter geworfen und weggetragen. Auch riskant sind die Vielzahl der Weißweinschorle, die dem Filmteam auf dem Weg durch die Fasnet angeboten wurden. Noch ist unklar, ob es sich dabei nur um den Ausdrucks herzlicher und närrischer Gastfreundschaft handelt, oder um heimliche Sabotageakte auf die Bildgestaltung, die dann schwankt. Fasziniert hört man von der viel beschworenen Glückseligkeit, die den Narren ergreife, sobald er durchs Schwarze Tor springe, eine der vielen Mythen um die Fasnet. Aber das »Narren« ist in Wirklichkeit sehr anstrengend, die Larve drückt im Gesicht und engt das Sichtfeld ein, die Kostüme sind schwer, die Bewegung mühsam, man schwitzt und friert und schubst sich durch einen Haufen anderer mit ebenso eingeengtem Gesichtsfeld. Die letzten Jahre sind die aktiven Teilnehmer am Narrensprung unmäßig angewachsen. Für die Narrenzunft stellt das ein großes Problem dar und ist mit der Frage verbunden, wann ein Narr ein guter Narr ist. Und wie man die vielen schlechten, unqualifizierten Narren wieder los werden könnte, bevor sie die ganze Fasnacht ruinieren. Unser Thema ist Individuum und Masse. Das Individuum verschwindet unerkannt in der Masse, und möchte doch gesehen werden. Nachteil für die Produktion: Die Fasnet findet nur einmal im Jahr statt.
CREDITS Ein Film von Sigrun Köhler und Wiltrud Baier/Böller und Brot, den Regisseurinnen von »Schotter wie Heu« / »Where's the beer and when do we get paid?« / »Wer hat Angst vor Sibylle Berg« Mit Maja Becht . Christoph Bechtold . Stefan Roth . Frank Huber . Georg Hauser . Uli Hezinger . Maximilian Bock . Anita Flaig . Arnold Riedlinger . Monika Haunstetter . Norbert Wölble . Andreas Wilkens . Karl-Heinz Auch . Shakur und Ekson . Lucie Springer . Rosalie Schäfer . Marcus Heinze . Paula Trezian . Werner Mezger u.v.m.
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